Dow Jones-Analyse vom 06.07.2002

sowie im Anschluß Update vom 17.07.

3-Jahres- und 6-Monats-Chart

Schlußkurse seit 1982


Mit einem Satz nach oben ging der Dow nach dem Independence-Day ins Wochenende. Auf Basis der Freitags-Schlusskurse verbleibt ein spürbares Plus von 136 Punkten oder knapp 1,5 Prozent.

Allerdings vermag der Push in den längerfristigen Schaubildern aus technischer Sicht nur wenig auszurichten. Der Dow bewegt sich weiterhin unter seinem 10-jährigen Aufwärtstrend, und auf Wochenbasis sind die amerikanischen Blue Chips weiterhin fernab jeglicher Chartschwelle, die auf mittelfristiger Basis ein Entwarnungs-Signal geben würde.


3-Jahres-Wochencandles


Der Kurzfristchart auf Tagesbasis zeigt jedoch immerhin, dass sich der Index aus seinem Mitte Mai begonnenen Abwärtstrend befreien konnte. Damit kommt der Widerstandsbereich oberhalb von 9500 Zählern ins Visier. Indikatorenseitig ergibt sich ein neutrales Bild. Der MACD notiert zwar noch knapp unterhalb seiner Signallinie, doch die jüngste Talfahrt drückte ihn in einen so stark überverkauften Bereich, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Stabilisierungsphase steigt.

Der Wochenauftakt muss nun zeigen, ob die lange weisse Kerze als Auftakt für weitere Kursgewinne taugt. Die Erfahrung spricht zunächst eher für eine Abwärtsreaktion. Dennoch scheint nach dem Bruch der Trendlinie ein Vorstoß bis 9500 Punkte im Wochenverlauf möglich. Für einen nachhaltigen Anstieg fehlt es an einer Bodenbildung.

6-Monats-Tagescandles


Mit heftigen Kursverlusten ging der amerikanische Markt in die neue Börsenwoche. Der klare Fall unter die (ohnehin schwache) 9000-Punkte-Marke hat dem Dow buchstäblich den Boden unter den Füßen weggerissen, ohne dass der Hauch einer Chance bestand, die an dieser Stelle angepeilte Widerstandszone bei 9500 Punkten anzutesten.

Ohne ein schnelles Rebreak des Mitte Mai begonnenen Abwärtstrends bei aktuell 9100 Punkten verfinstern sich damit die Aussichten - die von vielen Marktteilnehmern erwartete Sommer-Rally wird immer weniger wahrscheinlich. Im Gegenteil: Obwohl der steil abwärts gerichtete Tertiärtrend eigentlich eine Erholung wahrscheinlich machte, steigen die Anleger aus. Damit kommt unweigerlich der Dollar unter Druck, so dass sich für ausländische Aktionäre die Kursverluste noch erhöhen. Der sich daraus ableitende Teufelskreis für die US-Aktien wird von der amerikanischen Regierung zwar mit allen Mitteln bekämpft, doch Ziel kann es hier allenfalls sein, die Luft möglichst langsam aus dem Markt zu nehmen.

Mit dem Fall unter 9000 Punkte zeigt der Chart auf Wochenbasis nur noch eine mögliche Unterstützung auf: Das Terror-Tief bei etwa 8240 Punkten. Selbst wenn nun ein schneller und ausgeprägter Anstieg gelänge, bleibt der Chart doch dank der dominierenden schwarzen Kerze dauerhaft angeschlagen.

Hinweis in eigener Sache: Urlaubsbedingt erfolgt das nächste Update erst kommenden Donnerstag.

 

 

Zusehends -und durchaus nicht unerwartet- trübt sich das Bild bei den amerikanischen Blue Chips ein. Der langfristige Aufwärtstrend des Dow seit 1982 muss als endgültig nach unten durchbrochen angesehen werden. Auf Wochenbasis verlief der Chart in der letzten Woche noch in der Mitte des Abwärtstrendkanals seit dem Hoch im Januar 2000. Inzwischen erfolgte nicht nur ein Test der unteren Trendkanalbegrenzung, sondern der Dow tauchte am Montag sogar kurzzeitig unter diese Linie, die aktuell bei 8387 Punkten verläuft.

Auch der Chart auf Tagesbasis verheisst wenig Gutes. Mit dem Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal nach untenpräsentiert sich der Dow in technischer Schwäche, was durch das erneute Verkaufsignal im MACD nur bestätigt wird. Damit ist die jüngste weisse Kerze nur als technische Erholung auf die vorangegangenen Kursverluste zu klassifizieren. Insbesondere die gescheiterte "Hammer"-Formation, die sich aus dem Intra-Day-Reversal am Montag ergibt, zeigt die schwachen Kräfte des Marktes klar auf. Die Konstellation des zum Tagesschluss gerade so behaupteten Abwärtstrendkanals wäre eigentlich prädestiniert für eine kurzfristige Erholung bis zur oberen Trendkanalbegrenzung bei 8900 Punkten gewesen.

Zwar ist auch jetzt ein Vorstoß in diese Region nicht völlig ausgeschlossen, doch die Technik spricht eher für eine weniger weitreichende Aufwärtsreaktion. Für Anleger bleiben Puts weiterhin erste Wahl. Gegenwärtig erscheint es aus technischer Sicht als ein Frage der Zeit, bis das September-Tief bei 8062 Punkten (8236 auf Schlusskursbasis) getestet wird.

Strategie: Nach dem Test der im Januar 2000 begonnenen Abwärtrendkanalbegrenzung können Anleger auf kurzfristig steigende Kurse setzen. Allerdings spricht die Charttechnik nur für geringes Aufwärtspotenzial. Drehen die Kurse auf (oder unterhalb) des Niveaus des kurzfristigen Abwärtstrends bei 8900 Punkten nach unten, ergibt sich eine klare Nachkaufgelegenheit für Puts.


Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz



DAX-Analyse Nasdaq-Analyse EuroSTOXX50 Trading-Strategie

Zur Hauptseite