DAX-Analyse vom 12.10.2002

sowie im Anschluß Update vom 16.10.

Chart seit 1977, Chart seit Juli 1998 und Chart ab März 2002


Langfristchart seit 1977

 

In der ersten Wochenhälfte setzte sich die abwärtsgerichtete Tendenz beim DAX fort, die Unterstützung bei 2600 Punkten konnte allerdings mit viel Mühe per Schlußkurs gerade noch so verteidigt werden. Daraufhin setzte ab Donnerstag eine fulminante Rallye ein, die, insbesondere in diesem Ausmass, an dieser Stelle nicht erwartet wurde. Im Wochenvergleich verzeichnete der DAX ein stattliches Plus von 216 Punkten bzw. 8,0 Prozent.

Wie das langfristige Schaubild zeigt, konnte schon die schwache Unterstützung, resultierend aus den Hochpunkten des Jahres 1996, den Kursverfall bremsen. Der prozentuale Abstand zum gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Börsentage, der kurz zuvor erst einen nie erreichten Extremwert markierte, ist zum Ende der Woche auch wieder über sein vorheriges Allzeittief vom September letzten Jahres angestiegen - wenngleich er mit minus 34 Prozent noch immer in historisch niedrigen Regionen verweilt.

Auf Wochenbasis führte die Vorwoche zu einem Test des unteren Bollinger Bandes, von dort aus konnte sich der DAX aber zum Wochenausklang deutlich entfernen. Die Wochenkerze könnte nun eine, zumindest vorrübergehende, untere Trendwende bedeuten, hierzu sollte allerdings als Bestätigung auch die kommende Woche steigende Kurse bringen. Dann ist ein Anstieg bis zum Augusttief bei 3235 Punkten denkbar, dort verläuft auch in rund zwei Wochen die seit Mai gültige abwärtsgerichtete Trendlinie. Der Durchschnitt der letzten 20 Wochen verläuft bei aktuell 3688 Punkten noch immer in weiter Ferne.

Wochencandles seit Juli 1998


Fiel auf Tagesbasis in den letzten Wochen schon der Respektabstand zum unteren Bollinger Band auf, konnte sich der DAX mit dem Anstieg vom Freitag genau bis an das mittlere Bollinger Band vorkämpfen. Diese "Bodenbildung" innerhalb der Bollinger ist positiv zu deuten, jetzt fehlt allerdings noch ein Sprung über den eGD20 bei aktuell 2927 Punkten, um einen Anstieg bis zum oberen Band zu ermöglichen. Erfreulich auch das Kaufsignal des MACD, nachdem sich das Histogramm zuvor bereits stetig in Richtung des positiven Bereichs vorarbeitete. Auch der Stochastik generierte ein nahezu exakt getimtes Kaufsignal, wobei dieser Oszillator dabei auch bullishe Divergenzen zum Kursverlauf aufweist.

Insgesamt stehen die Vorzeichen für eine (längst überfällige) ausgedehntere Erholung nicht schlecht - Skepsis bleibt allerdings angesichts der Tatsache, dass die Bewegung der vergangenen zwei Börsentage einmal mehr die Charakteristik einer typischen Bearmarketrallye besitzt. Zu beachten bleibt daher, ob sich der Aufwärtsdrang nicht zu schnell erschöpft, da sonst die Rallye umgehend wieder vom Bärenmarkt abgelöst werden dürfte. Bei weiter anziehenden Notierungen befinden sich noch eher schwache Widerstände beim Oktoberhoch bei 2974 Punkten und dem Zwischenhoch vom September bei etwa 3060 Punkten, bevor ein Test der 3235 in greifbare Nähe rückt.

kurzfristiger TagesChart



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Nach dem am Montag erfolgten Rücksetzer auf die seit Mitte September bestehende Trendlinie konnte der DAX zur Wochenmitte seine Rallye fortsetzen, scheiterte dabei aber an dem Kreuzwiderstand, den die Horizontale bei 3060 und der seit August gültige Abwärtstrend bilden.

In Anbetracht des oberen Bollinger Bandes, welches aktuell auf Höhe des 3235-Widerstands verläuft, bleibt ein Anstieg bis zu dieser Marke weiter im Bereich des möglichen. Dazu muss aber der Widerstand bei 3060 auf Schlußkursbasis geknackt werden. Der innerhalb der bestehenden Abwärtstrends schon wieder überkaufte und nach unten drehende Stochastik legt eher ein Ende der Erholung nahe. Daher ist für den Rest der Woche eine Konsolidierung wahrscheinlicher, solange sich der Index nicht über 3060 etablieren kann.

Strategie: Möglicherweise bestehende Call-Positionen sollten nun sehr eng abgesichert werden. Mit einem Rutsch unter 2930 (auch im Verlauf) bieten sich dann eher wieder puts an, insgesamt ist aber weiterhin Vorsicht geboten.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz

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