Chart seit 1999 und 6-Monats-Chart

Angesichts der Kursgewinne in den USA nimmt sich die einzelne weiße Kerze im Wochenverlauf des EuroSTOXX 50 einigermaßen bescheiden aus. Insgesamt schlägt beim STOXX im Vergleich der Freitagsschlusskurse ein Verlust von 64,6 Punkten oder 1,8 Prozent zu Buche.

Der Index hangelt sich seit Ende April am unteren Bollinger Band südwärts. Die Technik spricht nun allerdings am ehesten für eine Verschnaufpause. Der Abstand des MACD von seiner Signallinie hat in etwa wieder das Niveau erreicht, von dem aus auch in den letzten 6 Monaten immer wieder kurzfristige Aufwärtsbewegungen einsetzten. Für Potenzial spricht auch der Stochastik Oszillator, dessen Trendwende im überverkauften Bereich allerdings bisher noch nicht zum Tragen kam. Sollten die Vorgaben aus den USA also nicht zu negativ ausfallen, können Anleger bis Mitte der Woche von einer technischen Erholung ausgehen, die den EuroSTOXX in den Widerstandsbereich um 3560 Punkten führen sollte. Mittelfristig behält die Einschätzung Gültigkeit, dass sich die Börsen in einem Abwärtstrend befindet.

Nachdem der Kursverfall zu Wochenbeginn zunächst anhielt, bildete der EuroSTOXX 50 am Dienstag ein Intra-Day-Reversal aus, was sich im Chart anschaulich als "Hammer" darstellt. Am Mittwoch folgte der Index dann den überaus positiven Vorgaben aus den USA und machte im Tagesverlauf den seit Montag verlorenen Boden wieder gut.
Die lange weisse Kerze führt den Index wie erwartet zurück in den Bereich der Widerstandslinie bei 3560 Punkten. Fraglich ist nun, ob ein nachhaltiger Bruch dieser Marke gelingt, was als (allerdings sehr spekulatives) Kaufsignal zu werten wäre.

Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz