Der Dow nutzte die vergangene Woche für eine Konsolidierung an der 8000er-Marke. Gemessen an den Freitagsschlusskursen verblieb dabei ein kleines Minus von 77 Punkten (knapp 1 Prozent).
Zwar rettete sich der Index dank dem positiven Kursverlauf am Freitag wieder über diese Unterstützung, wünschenswert wäre es aus technischer Sicht jedoch gewesen, wenn er auch die untere Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanals zurückerobert hätte. So hinterlässt das mittlere Schaubild einen angeschlagenen Eindruck - der MACD auf Wochenbasis steht kurz vor dem Bruch seiner Signallinie nach unten.
Der 6-Monats-Chart lässt jedoch noch die Hoffnung auf kurzfristig
steigende Kurse offen. Trotz des überraschenden Einbruchs am Donnerstag
kletterte der Stochastik-Oszillator aus seinem überverkauften Bereich
nach oben. Das lässt zwar nicht auf ein bevorstehendes Kursfeuerwerk
schließen, doch immerhin reichte die Kraft des Marktes aus, um die 8000er-Marke
noch einmal zu verteidigen. Ein Vorstoß auf 8300 Punkte, wo derzeit
auch die Mittellinie des Bollinger Bandes verläuft, bleibt im Bereich
des Möglichen. Sollte der Wochenauftakt hingegen erneut fallende Kurse
bringen, können Anleger mit dem Kauf von Puts auf einen Test der Unterstützung
bei 7700 Punkten setzen.
Die in der vergangenen Woche begonnene Konsolidierungsformation setzte sich bis zur Wochenmitte fort. Der Chart zeigt nun auf Basis der letzten acht Handelstage eine "Flagge" - also einem kurzfristigen Rechteck mit einer oberen Begrenzung bei ~8150 und einer unteren Begrenzung knapp unterhalb von 8000 Punkten.
Ein Rechteck ist in der klassischen Charttheorie als ambivalente Formation anzusehen: ein Ausbruch nach oben spräche für weitere Kursgewinne, ein Ausbruch nach unten für eine Fortsetzung der Talfahrt. Beim Sonderfall der Flagge beschränkt sich das Rechteck allerdings nur auf wenige Handelstage. Sie erweist sich meist als trendbestätigend. Solange der Dow nicht signifikant über 8150 Punkte ansteigt, bleibt unsere Einschätzung daher zunächst bearish.
Strategie: Eventuell bestehende Puts oberhalb von 8150
Punkten absichern, fällt der Index unter das jüngste Tief bei ~7940
Punkten, können Anleger spekulativ mit einem Neueinstieg oder dem Aufstocken
von Put-Positionen auf kurzfristig weiter fallenden Notierungen setzen.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz