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in alten Höhen
EuroStoxx-Analyse vom 07.09.2014
Durch die Notenbankentscheidungen am Donnerstag ergab sich beim EuroStoxx
Kursindex ein Sprung nach oben, der im Nachhinein die gesamte Wochenperformance
dominiert. Nach verhaltenem Start stiegen die Kurse ab Mittwoch zunächst
noch in überschaubarem Rahmen, am Donnerstag folgte dann nach der Zinssenkung
auf nur noch 0,05 Prozent der besagte Schub... der am Freitag auch nicht wieder
abverkauft wurde. Letzteres werten wir zusammen mit dem heftig verfallenden
Euro als bullishes Zeichen für die kommende Woche.
Ein Tagesanstieg um 2 Prozent, der nicht gleich wieder zu Gewinnmitnahmen
führt - und das auch noch an einem traditionell eher schwachen Freitag
- lässt darauf schließen, dass sich die Akteure sehr sicher fühlen.
Schließlich wäre dem EuroStoxx Kursindex auch noch Raum bis zur
nächst tieferen Unterstützung bei 3230 Punkten geblieben, ohne dass
sich das Bild nennenswert eingetrübt hätte. So jedoch präsentiert
sich der EuroStoxx in technisch um so aussichtsreicherer Verfassung. Das nächste
Kaufsignal ergäbe sich im Falle eines Anstieges über das Juni Hoch
um 3280 Punkten.
Die Leitzinssenkung war allerdings nicht alleiniger
Auslöser für die Kursgewinne: Hinzu kam die erfolgreiche Gegenoffensive
der Separatisten in der Ukraine, die dort einen baldigen Waffenstillstand
und in Folge vielleicht auch eine Lösung des Konfliktes wahrscheinlicher
werden lässt. Was die Aktien zudem nach oben (und gleichtzeitig den Euro
nach unten) trieb, war zudem die Ankündigung der EZB, noch in diesem
Jahr Kreditverbriefungen und Pfandbriefe in Höhe von bis zu einer halben
Billion Euro aufkaufen zu wollen, um so die Wirtschaft wieder in Schwung zu
bringen. Während Kenner mit hochgezogenen Augenbrauen über die Sinnhaftigkeit
dieser eigentlich hilflosen Maßnahme sinnieren, feierten die europäischen
Börsen den Schritt mit dem besagten schnellen Anstieg. Man darf gespannt
sein, ob sich die Maßnahmen nicht auch als Aktionismus und Strohfeuer
entpuppen.
Autor: Lutz Mathes