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Ägypten-Konflikt heizt dem Ölpreis
ein
Wöchentliche Öl-Analyse
vom 19.08.2013
Der Ölpreis gemessen am Brent Index für das Nordseeöl befestigte
sich im Betrachtungszeitraum (Montag bis Montag) auf dem zuvor erklommenen
Niveau. Die Woche stand im Zeichen einer kurzfristigen Konsolidierung. Letztlich
blieb ein Plus von einem Dollar pro Barrel in den Büchern (0,9 Prozent).
Während es bei den Aktienkursen nur ein geflügeltes Wort von Kostolany
war, wenn er sagte, "die Kurse klettern an einer Mauer aus Angst empor",
so bekommt dieser Ausspruch gegenwärtig beim Ölpreis und der Lage
in Ägypten eine erheblich handfestere Bedeutung. Das Land steuert auf
einen Bürgerkrieg zu, und während die Nationen noch beratschlagen,
was angesichts des brennenden Pulverfasses in Nahost zu tun sei, greifen die
Spekulanten schon einmal vorsichtig beim Öl zu.
Doch politsche Börsen haben oft kurze Beine. Noch tastet sich der Kurs
entsprechend vorsichtig empor. Seit dem Tief im Juni ist der Ölpreis
zwar geklettert, aber genau betrachtet nur innerhalb einer Keilformation aus
schnell steigenden Tiefstkursen und nur zögerlich steigenden Hochs.
Ohne den drohenden Bürgerkrieg in Ägypten, einem der Länder,
welches - zumindest aus westlicher Sicht - einer der Stabilitätsgaranten
in Nahost war, würden wir uns an dieser Stelle für zunächst
zurücksetzende Kurse aussprechen. Angesichts der Nachrichtenlage wäre
aber auch ein weiterer Anstieg möglich, ohne dass die Kurse zuvor noch
einmal im Bereich von 107 Dollar pro Barrel Schwung holen. Wer auf Calls gesetzt
hat, kann diese dementsprechend halten. Wer noch unschlüssig ist, kann
darauf hoffen, dass der Brent Index noch einmal kurzfristig zurücksetzt
und greift dann oberhalb der unten grau eingezeichneten Unterstützungszone
zu.
Autor: Lutz Mathes