07.12.2008: Abwärtstrend gegen Seitwärtstrend

langfristiger Chart


Der Dow kam in der vergangenen Woche leicht zurück, hielt sich dabei aber mustergültig über seinem Support bei 8000 Punkten. Für die Bullen war diese Performance dennoch alles andere als befriedigend, schließlich hatte sich der Index zuvor über die Mittellinie der Bollinger-Bänder vorgekämpft, was ihm streng genommen noch Luft bis zur oberen Begrenzung der Schiebezone bei rund 9500 Punkten verschafft hatte.

Doch die vorsichtige Einschätzung an dieser Stelle bewahrheitete sich: gleich am Montag ging es kräftig abwärts. Anschließend berappelte sich der Index für die 30 US-Blue-Chips zwar wieder, doch im Wochenverlauf bleibt ein Minus von 193,6 Punkten (-2,2 Prozent).
Technisch ist die Lage hochinteressant. Der Dow bewegt sich unterhalb eines Abwärtstrends, der sich seit Ende September einzeichnen lässt. Gleichzeitig hält er sich aber über der Supportzone um 8000 Punkte (genauer: 7884 bis 8274 Punkte).


mittelfristiger Chart

In der kommenden Woche steht der Ausbruch aus dieser Dreieckformation auf der Agenda. Die Indikatoren deuten mehrheitlich aufwärts, was also für einen Durchbruch über die blaue Abwärtstrendlinie und einen befristeten Verbleib in der Seitwärtszone spricht. Wer auf Calls gesetzt hat, kann diese mit Stopp-Loss zwischen 7884 und 7960 halten und auf einen weiteren Aufwärtsschub hoffen.

Aber Neuengagements drängen sich weiterhin nicht auf. Denn der Ausblick auf die nächsten 2 Monate deutet weiterhin abwärts. Die Kursstabilisierung seit Oktober ist im Wesentlichen auf massivste Zinssenkungen und die Ankündigung von multimillardenschweren Ankurbelungs- und Stützungspaketen zurückzuführen. In dieser Zeit ist es auch glücklicherweise zu keinen größeren Firmenzusammenbrüchen gekommen. Nun ringen die US-Autobauer nach Luft, auch hier wird der Steuerzahler in die Bresche springen. Aber die Aussichten trüben sich zusehends ein. Sobald der Dow ein weiteres Mal die um 8000 Punkte eingezeichnete Supportzone nach unten verlassen sollte, dürfte die nächste Verkaufswelle eingeleitet werden. Anleger können daher zwei spekulative Stopp-Buy-Limits für Puts legen. 50 % im Bereich um 7960, weitere 50 % im Bereich um 7884 Zähler. Da der Zeitraum Dezember bis Mitte Januar eigentlich traditionell eine bullishe Börsenphase ist, sollten die Puts vom Hebel und der Restlaufzeit nicht allzu heiß ausgewählt werden.

kurzfristiger Chart

Autor: Lutz Mathes



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