Auch der deutsche
Leitindex ging in der Vorwoche in den freien Fall über. Die
ausufernde Finanzkrise schürte weitere Ängste, und so
wurde verkauft was sich noch zu Geld machen ließ. Mit einem
Wochenminus von 1253 Punkten bzw. 21,6 Prozent setzte der DAX
ein negatives Highlight seiner mehr als 20-jährigen Geschichte.
Charttechnisch wurde der Kursrutsch mit dem um den Monatswechsel
erfolgten Durchbruch der Unterstützung bei 5800 Zählern
eingeläutet. Nur - der Support bei 5300 vermochte den Kursverfall
nicht im geringsten zu bremsen, sondern der Index wurde gleich
bis zu dem nächst tieferen Unterstützungsbereich durchgereicht,
der im mittleren Schaubild eingezeichnet ist.
Eine
seriöse Prognose fällt jetzt schwer. Zweifellos ist
der DAX in allen Zeitebenen klar überverkauft, eine Gegenreaktion
drängt sich geradezu auf. Allerdings sollte die alte Börsenweisheit
"never catch a falling knife" auch und gerade in einer
solchen Situation beherzigt werden. Wieso sollte es nicht noch
einmal 20 Prozent abwärts gehen - einen solchen Kursrutsch
hätte vor gut einer Woche ja auch (fast) niemand für
möglich gehalten.
Daher muss sich zeigen, wie die Anleger zu Wochenbeginn auf das
jüngst beschlossene Rettungspaket reagieren. Und wie weit
dem an verschiedenen Stellen propagierten "Geschichte wiederholt
sich nicht, diesmal ist vieles anders als 1929" Glauben geschenkt
wird. Dann hätte der DAX in der Tat gute Chancen, in dem
zuletzt erreichten Unterstützungsbereich (4200/4500) zu einer
Erholung anzusetzen, mit Kursziel 5300 Zähler. Sollte die
Notierung jedoch auch diesen Bereich nach unten durchbrechen,
liegt das nächste Rettungstuch im Bereich zwischen 3600 und
3800 Punkten.