12.10.2008: Wann stoppt der freie Fall?

langfristiger Chart

Auch der deutsche Leitindex ging in der Vorwoche in den freien Fall über. Die ausufernde Finanzkrise schürte weitere Ängste, und so wurde verkauft was sich noch zu Geld machen ließ. Mit einem Wochenminus von 1253 Punkten bzw. 21,6 Prozent setzte der DAX ein negatives Highlight seiner mehr als 20-jährigen Geschichte.

Charttechnisch wurde der Kursrutsch mit dem um den Monatswechsel erfolgten Durchbruch der Unterstützung bei 5800 Zählern eingeläutet. Nur - der Support bei 5300 vermochte den Kursverfall nicht im geringsten zu bremsen, sondern der Index wurde gleich bis zu dem nächst tieferen Unterstützungsbereich durchgereicht, der im mittleren Schaubild eingezeichnet ist.


mittelfristiger Chart

Eine seriöse Prognose fällt jetzt schwer. Zweifellos ist der DAX in allen Zeitebenen klar überverkauft, eine Gegenreaktion drängt sich geradezu auf. Allerdings sollte die alte Börsenweisheit "never catch a falling knife" auch und gerade in einer solchen Situation beherzigt werden. Wieso sollte es nicht noch einmal 20 Prozent abwärts gehen - einen solchen Kursrutsch hätte vor gut einer Woche ja auch (fast) niemand für möglich gehalten.

Daher muss sich zeigen, wie die Anleger zu Wochenbeginn auf das jüngst beschlossene Rettungspaket reagieren. Und wie weit dem an verschiedenen Stellen propagierten "Geschichte wiederholt sich nicht, diesmal ist vieles anders als 1929" Glauben geschenkt wird. Dann hätte der DAX in der Tat gute Chancen, in dem zuletzt erreichten Unterstützungsbereich (4200/4500) zu einer Erholung anzusetzen, mit Kursziel 5300 Zähler. Sollte die Notierung jedoch auch diesen Bereich nach unten durchbrechen, liegt das nächste Rettungstuch im Bereich zwischen 3600 und 3800 Punkten.

kurzfristiger Chart

Autor: Oliver Schultze



ABN Amro DAX-Zertifikate: