Das
schaurige Spektakel, das sich den Anlegern mit der quasi-Pleite
zweier Banken und des größten US-Versicherers in der
vergangenen Woche bot, hinterließ beim Dow geringere Spuren
als man nach menschlichem Ermessen erwartet hätte. Der Durchschnitt
der 30 größten amerikanischen Blue Chips sackte in
der Spitze um 963 Punkte (8,4 Prozent) ein, erholte sich dann
wieder und schloss am Freitag 33,6 Pünktchen unter dem Vorwochenschluss.
Da
wir uns an dieser Stelle auf die technischen Aspekte des Marktgeschehens
konzentrieren, können wir uns lediglich auf die Summe der
am Markt tatsächlich wirksam werdenden Kauf- und Verkauforders
beschränken. Wir brauchen glücklicherweise nicht auf
die "elegant" auf Steuerzahlerkosten noch einmal abgewendete
Kernschmelze des Dollar- und Weltfinanzsystemes einzugehen.
Die
Technik präsentiert sich neutral - mit klar positivem Ausblick:
Der Dow war lediglich am Mittwoch signifikant unter die wichtige
Supportlinie bei 10.962 Punkten gefallen. Gleich am Donnerstag
zog er den Fuß wieder von der Kellertreppe zurück.
Aus technischer Sicht ist der Ausbruch nach unten damit als Fehlsignal
zu klassifizieren. Das positive Signal kam vor allem dadurch zustande,
dass die SEC Leerverkäufe wirksam unterband - und damit den
sonst als so heilsam gefeierten freien Marktkräften die Luft
abschnürte. Das Resultat ist unter technischen Aspekten durchaus
bullish: Der Dow konnte die Mittellinie der Bollinger-Bänder
nach oben durchbrechen und steht kurz vor seinem seit Mai bestehenden
Abwärtstrend. Dieser verläuft aktuell bei 11.547 Punkten.
Angesichts
des am Wochenende geschnürten 700-Milliarden-Dollar-Paketes
sollte gleich zu Wochenbeginn nicht nur ein Ausbruch über
diese Linie, sondern auch über die grau eingezeichnete Begrenzung
des 3-monatigen Seitwärtstrends bei 11.730 Punkten gelingen.
Dann ist der Weg nach oben frei. Aus technischer Sicht ist die
plausible Reaktion: Stopp-Buy im Bereich von 11.730 Punkten legen
und spekulativ long gehen.
