In der Vorwoche gab
der DAX anfangs weiter nach und fiel praktisch punktgenau bis zur runden
Marke von 6000 Zählern. Dann setzte die an dieser Stelle erwartete
Erholung ein, und dank kräftiger Kursgewinne ab Mittwoch legte der
Index im Wochenvergleich um stolze 229 Punkte bzw. 3,7 Prozent zu.
Die Unterstützung bei rund 6200 Zählern, die in den beiden oberen
Schaubildern eingezeichnet ist, wurde damit zwar deutlich angekitzelt, konnte
letztlich aber erfolgreich behauptet werden. Jedoch mahnt das frische Jahrestief
zur Vorsicht, und auch eine untere Trendwende hat sich noch nicht gebildet.
Daher ist die jüngste Aufwärtsbewegung vorerst nur als technische
Gegenreaktion einzustufen, mittelfristig bleibt das Risiko für weitere
Kursverluste bestehen.
Kurzfristig
deutet das untere Schaubild jedoch noch aufwärts. Der MACD präsentiert
erstmals seit rund zwei Monaten ein Kaufsignal, der Stochastik eröffnet
noch weiteres Aufwärtspotenzial. Zudem gelang der Ausbruch aus dem
Abwärtstrendkanal, der sich seit Ende Mai gebildet hatte. Knackt die
Notierung nun auch den schwachen Widerstand bei 6390 Punkten, ist der Weg
bis zur nächst höheren Widerstandsmarke bei knapp 6700 Zählern
frei.
Insgesamt betrachtet ist also die erhoffte Aufwärtsbewegung eingetreten,
und es besteht auch noch weiter Spielraum für steigende Kurse bei den
deutschen Blue Chips. Anleger sollten aber auf erneut sinkende Notierungen
aufpassen, denn bei einem Rückgang unter 6000 Punkte droht ein Rückgang
bis auf 5300 Zähler.
Autor: Oliver Schultze