Nur bis in den Dienstag
hinein setzte sich in der Vorwoche die Korrektur fort, dann schwenkten die
deutschen Blue Chips etwas überraschend wieder nach oben. So erkämpfte
sich der DAX im Wochenvergleich ein Plus von 152 Punkten bzw. 2,2 Prozent.
In den beiden längerfristigen Schaubildern sorgt dieser Anstieg jedoch
für keinen neuen Impuls. Der Index notiert weiterhin unterhalb des Widerstands
bei 7200 Zählern. Im Chart auf Wochenbasis oszilliert der DAX seit Ende
April um das mittlere Bollinger Band, die beiden äußeren Bänder
haben sich in diesem Zeitraum sehr stark zusammen gezogen - was für eine
baldige kräftige Bewegung spricht. Trotz der jüngsten Kursgewinne
ist die Südrichtung dabei wahrscheinlicher. Es sei denn, der Notierung
gelingt der Durchbruch über 7200 Punkte und damit ein Kaufsignal.
Das untere
Schaubild vermag diese Frage aktuell nicht recht zu beantworten. Nach dem
Bruch des seit März bestehenden Aufwärtstrends drehte der DAX recht
zügig wieder nach oben, wobei diese Bewegung für ein Fehlsignal
nicht dynamisch genug ausfiel, für einen Pullback jedoch zu umfangreich.
Jetzt könnte der Index zu einem erneuten Test der Marke von 7200 Zählern
ansetzen, und das Verhalten an dieser Marke sollte genau beobachtet werden.
Prallt der DAX erneut in diesem Bereich nach unten ab, könnte sich mit
der Kursspitze vom Mai ein (eher) kurzfristiges Doppeltop bilden, das für
die kommenden Wochen den Bären den Weg ebnet. Springt die Notierung dagegen
signifikant über 7200 Punkte, liegt ein neues Kaufsignal vor. Mit Blick
auf den mittleren Chart wäre dann sogar der Weg bis zum Allzeithoch frei.
Autor: Oliver Schultze