Mit unserer letzten Einschätzung,
dass ein Anstieg bis auf 7200 Zähler fraglich ist, erwiesen wir uns keineswegs
als Spielverderber. Zwar konnte der DAX den Widerstand bei 7040 zwischenzeitlich
noch überwinden, bei 7107 ging der Notierung dann aber die Puste aus.
Im Vergleich der Freitagsschlusskurse ergab sich letztlich ein Minus von 40
Punkten bzw. 0,6 Prozent.
Damit zog der DAX bereits kurz vor Erreichen der im mittleren Schaubild eingezeichneten
Widerstandslinie den Kopf ein. Zwar ist ein Anstieg bis zu diesem Widerstand
bei 7200 Zählern noch immer möglich, Anleger sollten jedoch nicht
unbedingt darauf wetten. Ein neues Kaufsignal entsteht ohnehin erst wieder
nach einem Durchbruch dieser Marke. Für die kommenden Woche ist aber
eher mit bröckelnden Notierungen bei den deutschen Blue Chips zu rechnen.
Diesen Eindruck
vermittelt auch der untere Chart. Neben einem klaren Verkaufsignal des Stochastik
fällt ins Auge, dass der Index dem oberen Bollinger Band in der Vorwoche
nicht mehr folgen konnte, sondern statt dessen um die Widerstandslinie bei
7040 oszillierte. Nachgebende Kurse würden jedoch rasch den seit März
bestehenden Aufwärtstrend gefährden; dieser verläuft zu Wochenbeginn
bereits oberhalb von 6900 Punkten. Bei einem Durchbruch der aufwärtsgerichteten
Trendlinie drohen dann weitere Kursrückgänge, die nächst tieferen
Unterstützungen liegen bei rund 6800, 6690 und 6520 Zählern.
Dass die Aufwärtsbewegung in der Vorwoche ins Stocken geriet und der
DAX nach 3 weißen Wochenkerzen zur Abwechslung mal wieder eine schwarze
produzierte, war keine Überraschung. Jetzt deutet die Charttechnik zunächst
auch weiter abwärts. Behauptet sich der DAX dabei oberhalb der kurzfristigen
Aufwärtstrendlinie, ist eine moderate Konsolidierung möglich. Fällt
die Notierung jedoch unter die Trendlinie, dürften die Bären wieder
stärker Oberwasser gewinnen.
Autor: Oliver Schultze