Nur am Montag der Vorwoche
konnte der DAX noch zulegen, an den folgenden Tagen gab der Index kontinuierlich
nach. Unsere Einschätzung, dass für die Aufwärtsbewegung der
deutschen Blue Chips die Luft langsam dünn wird, erwies sich damit als
Treffer. Im Wochenvergleich gab der DAX um 160 Punkte bzw. 2,4 Prozent nach.
Auf die Lage im mittleren Schaubild hat dieser Kursrückgang jedoch keinen
nennenswerten Einfluss, hier bewegt sich die Notierung weiterhin quasi im
charttechnischen Niemandsland. Ein Anstieg bis auf rund 7000 Zähler (mittleres
Bollinger Band) oder zu dem nächst höheren Widerstand bei 7200 Punkten
ist vorerst weiter vertagt. Nach unten hin eröffnet sich dem Index Potenzial
bis auf rund 6200 Zähler, ohne das daraus ein neues mittelfristiges Signal
entstehen würde.
Daher lohnt
umso mehr der Blick auf den kurzfristigen Tageschart. Dort brach die Notierung
zuletzt nach unten aus dem seit Mitte März Aufwärtstrendkanal aus.
Dieses kurzfristige Verkaufsignal führte prompt zu einem kräftigen
Abwärtsschub, mit dem auch gleich das mittlere Bollinger Band (Tagesbasis)
nach unten durchbrochen wurde. Da auch der Stochastik Oszillator noch nach
unten weist und der MACD in Kürze mit einem Verkaufsignal folgen dürfte,
sollten Anleger sich jetzt eher auf weiter nachgebende Notierungen einstellen.
Zielmarken einer solchen Abwärtsbewegung sind die Unterstützungen
bei rund 6400 und knapp 6200 Punkten. Zumindest die erst genannte Marke könnte
bereits in der kommenden Woche erreicht werden. Aufwärtsbewegungen besitzen
vorerst reinen Erholungscharakter, erst über 6700 Zählern gerät
das bearische Szenario ins Wanken.
Autor: Oliver Schultze