Nachdem der DAX bis zur
Wochenmitte seitwärts pendelte, kletterte die Notierung am Donnerstag
rund 50 Zähler aufwärts, was letztlich fast den gesamten Teil des
Wochengewinns ausmachte. Denn im Vergleich der Freitagsschlusskurse legte
der Index der deutschen Blue Chips um 67 Punkte bzw. 0,9 Prozent zu.
Die längerfristigen Aufwärtstrendlinien, die im mittleren Schaubild
eingezeichnet sind, konnte der DAX damit weiterhin auf Distanz halten. Aktuell
verlaufen die beiden steigenden Trendlinien im Bereich von 7500 bis 7600 Zählern
- solange sich die Notierung darüber behauptet, dürfen Anleger von
weiteren Kursgewinnen ausgehen. Kursziel bleibt dabei das steigende obere
Bollinger Band (aktuell bei 8066 Punkten) respektive das im Juli markierte
Allzeithoch bei rund 8150 Zählern.
Ein rascher
Durchmarsch bis in diese Höhen ist mit Blick auf den unteren Chart jedoch
fraglich. Nach den bereits vor einer Woche an dieser Stelle angesprochenen
Überkauft-Indizien reduzierte sich das Tempo des Kursaufschwungs in der
Vorwoche auch spürbar, der Stochastik erzeugte sogar bereits ein Verkaufsignal.
Allerdings eröffnet der seit Mitte August bestehende Aufwärtstrendkanal
dem DAX noch Raum bis auf knapp 8000 Punkte. Daher sollten Anleger die nun
als Unterstützung wirkende Marke bei gut 7800 Zählern im Auge behalten,
die das Zünglein an der Waage in Sachen möglicher Korrektur spielen
dürfte: Fällt der Index klar unter diese Marke zurück, ist
mit einer Abwärtsbewegung in Richtung 7600 Punkte zu rechnen.
Zusammengefasst ist die Aufwärtsbewegung noch in allen dargestellten
Zeitebenen intakt, jedoch bewegen sich die Bullen auf dünnem Eis. Ein
weitgehend ungebremster Durchmarsch auf ein neues Allzeithoch erscheint uns
sehr fraglich, bereits das Erreichen der runden 8000er-Marke ist für
die kommende Woche keineswegs sicher. Eine Korrektur wäre dagegen keine
Überraschung. Long-Positionen sollten daher bei knapp 7800 Zählern
abgesichert werden.
Autor: Oliver Schultze