In der Vorwoche setzten
sich die Kursverluste der deutschen Blue Chips, wie an dieser Stelle erwartet,
zunächst fort. Dann hielt die Kreuzunterstützung (7540 / gleitende
200-Tage-Linie) den Kursverfall erfolgreich auf und der DAX schloss im Vergleich
der Freitagsschlusskurse nahezu unverändert.
Trotz des per Saldo seitwärtsgerichteten Verlaufs ist der Index im mittleren
Schaubild unter die (steigende) längerfristige Aufwärtstrendlinie
gerutscht, hat diese aber noch nicht signifikant nach unten durchbrochen.
Jetzt sollten Anleger aber wachsam sein, denn weiter nachgebende Notierungen
- und damit ein klarer Bruch des Aufwärtstrends - würden die charttechnischen
Aussichten spürbar eintrüben. Sollte der DAX dann auch den Support
bei 7200 Zählern nach unten durchbrechen, wäre das Doppeltop vollendet
und die Trendumkehr vollzogen.
Der untere
kurzfristige Chart weckt zunächst aber die Hoffnung auf eine Erholung.
Die Notierung stieß sich vom unteren Bollinger Band nach oben ab, zugleich
schwenkte der Stochastik in ein Kaufsignal. Ziel ist dabei jetzt die bereits
in der Vorwoche an dieser Stelle genannte Marke von 7800 Punkten. Allerdings
stellt sich bei derzeit 7716 Zählern bereits das mittlere Bollinger Band
(Tagesbasis) in den Weg, in etwa auf dieser Höhe liegt auch das Hoch
von Anfang September als schwacher Widerstand.
Insgesamt verspricht der Markt trotz der mit Blick auf das mittlere Schaubild
weiterhin prekären Lage zunächst eine Aufwärtsreaktion. Das
Potenzial ist dabei vorerst auf 7700 bis 7800 Punkte begrenzt. Der Support
bei gut 7500 Zählern sollte aber unbedingt im Auge behalten werden, denn
ein Abtauchen unter diese Marke würde die Lage merklich eintrüben.
Autor: Oliver Schultze