In Folge des Anstiegs
über 7600 Zähler kletterten die deutschen Blue Chips in der vergangenen
Woche zunächst weiter aufwärts, zogen dann aber bereits bei 7725
überraschend schnell wieder den Kopf ein. Mit dem Durchbruch der 7600
nach unten am Mittwoch war dann auch das vorige Kaufsignal wieder hinfällig,
die Notierung gab in der zweiten Wochenhälfte deutlich nach. Im Vergleich
der Freitagsschlusskurse summierte sich so ein Minus von 202 Punkten bzw.
2,6 Prozent.
Durch die jüngsten Kursverluste wird die Lage im Schaubild auf Wochenbasis
nun schon wieder brenzlig. Während der DAX unter das mittlere Bollinger
Band zurückfiel, was negativ zu werten ist, kitzelt die Notierung jetzt
auch schon wieder an der aufwärtsgerichteten Trendlinie, die an der Kursentwicklung
seit Sommer letzten Jahres anliegt. Knapp darunter, bei rund 7350 Zählern,
verläuft aktuell auch der seit März 2003 bestehende Aufwärtstrend,
der im laufenden Jahr bereits zweimal getestet und bestätigt wurde. Ein
Durchbruch dieser Trendlinien nach unten würde ein mittelfristiges Verkaufsignal
liefern.
Daher ist
jetzt Vorsicht geboten, denn im unteren Chart steuert der DAX zielgerichtet
auf das untere Bollinger Band bei derzeit 7333 Punkten hin. Deutet man den
Fehlausbruch über 7600 Zähler als klassisches Fehlsignal, wären
jetzt kräftige Kursverluste zu erwarten. Der Stochastik deutet denn auch
noch etliches Abwärtspotenzial an, der MACD dürfte in nur wenigen
Tagen in ein Verkaufsignal schwenken. In diesem Schaubild zeichnet sich noch
ein weiterer Support bei rund 7200 Punkten ab, dort verlaufen sowohl der gleitende
Durchschnitt der letzten 200 Börsentage als auch das im August markierte
Tief.
Insgesamt gesehen hat sich mit der raschen Rückkehr unter 7600 Zähler
das Chartbild deutlich eingetrübt. Das Risiko weiter nachgebender Notierungen
ist nun hoch, und schnell könnten damit weitere Verkaufsignale ausgelöst
werden. Maßgebliche Unterstützungen liegen im Bereich von 7300
/ 7350 Zählern und bei 7200 - ein Durchbruch dieser Marken nach unten
dürfte den Bären dann spürbaren Auftrieb verleihen.
Autor: Oliver Schultze