Dr. Hans-Dieter Schulz
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n-tv Telebörse, Beitrag von Herrn Dr. Schulz am 18.02.2005




Euro-Dollar


Die Euro-Dollar-Parität folgt in letzter Zeit sehr anschaulich technischen Aspekten: So ist der im Frühjahr 2002 ausgebildete breite Aufwärtstrendkanal voll intakt. Zuletzt legte der Euro gegen den Dollar wieder zu, und die Notierung durchbrach einen kurzfristigen Abwärtstrend.
Ich erwarte nun einen Test des Vorjahreshochs. Gefahr droht erst, wenn der Euro durch seine Unterstützung im Bereich von 1,28-1,29 Dollar fallen sollte.

1 Euro in Dollar




Renditevergleich Deutschland USA

Die Rendite der US-Bonds mit 10 Jahren Restlaufzeit fiel deutlich weiter, als es die meisten Experten vorausgesehen hatten. Derzeit besteht die Gefahr eines Breakouts über den kurzfristigen Abwärtstrend, was erstmals wieder steigende Zinsen am langen Ende (und fallende Bondnotierungen) bedeuten würde.
Der Ausbruchsrichtung aus der eingezeichneten Dreieckformation kommt unter technischen Gesichtspunkten eine wichtige Funktion zu: sie bestimmt, wohin die Reise weitergeht.


Rendite 10-jähriger Anleihen


Die Rendite für deutsche Staatsanleihen mit vergleichbarer Restlaufzeit bewegt sich in deutlich tieferen Regionen. Hier fiel der Chart sogar zuletzt auf einen neuen Tiefststand. Noch zeichnet sich eine Trendwende nicht ab - doch Anleihebesitzer sollten die Kurve nun genau beobachten: Sobald die Rendite steigt (bzw. die Anleihekurse zu bröckeln beginnen), empfehle ich den Verkauf der bisher so hervorragend gelaufenen Papiere.


Realzinsvergleich Deutschland USA

Zieht man von den oben gezeigten nominalen Kurven jeweils die Inflation ab, ergibt sich übrigens ein ganz anderes Bild: Auf inflationsbereinigter (=realer) Basis bewegen sich beide Renditekurven in Abwärtstrends, wobei die Realverzinsung deutscher Anleihen doppelt so hoch ist, wie die der US-amerikanischen.
Hinweis: ich habe die unbereinigte Gesamtinflationsrate auf monatlicher Basis gegenüber Vorjahr verwendet. Doch die hedonische Inflationsmessung in den Vereinigten Staaten verfälscht das Ergebnis etwas. Streng genommen dürfte die Inflation in den USA noch höher sein, was zu noch niedrigeren Realzinsen in den USA führen würde.

Rendite nach Abzug der Inflationsrate



DAX und Frühindikatoren


Der nächste Chart befasst sich mit der Prognosekraft zweier bekannter deutscher Konjunktur-Frühindikatoren, die ich dem DAX gegenübergestellt habe. Beide beruhen auf Meinungsumfragen.
Die Prognosekraft für Trendwenden ist sowohl bei den ifo-Geschäftserwartungen als auch dem zew-Erwartungsindex eher durchwachsen. Es scheint oft eher so zu sein, dass die Befragten auf die Kursumschwünge des Aktienmarktes reagieren, als dass der Frühindikator der Stimmung am Aktienmarkt vorauseilt. Dies ist beim zew-Index, in dem Analysten befragt werden, noch ausgeprägter als bei der ifo-Befragung.
Der ifo-Test liefert daher für Anleger besser nutzbare Ergebnisse. Wirklich zuverlässig sind allerdings nur Beobachtungen über längere Zeiträume: Steigt der Frühindikator über mehrere Monate in Folge, lässt sich auch mittelfristig am Aktienmarkt Geld verdienen. Bei der Suche nach guten Einstiegszeitpunkten helfen die Befragungen nur selten.
Da der ifo-Index für die Geschäftserwartungen steigt, bin ich mittelfristig bullish für den Aktienmarkt gestimmt.

DAX, zew- und ifo-Geschäftserwartungen



DAX und VDAX


Kurzfristig droht allerdings weiterhin Gefahr für die Aktien. Zum einen ist der Februar statistisch ein Monat mit häufigen oberen Trendwenden. Zum anderen bewegt sich der Volatilitätsindex der Deutschen Börse, der die Sorglosigkeit der Anleger misst, auf dem tiefsten Stand seit 1996. Meist gehen tiefe Volatilitäten mit zumindest kurzfristigen oberen Trendwenden einher. Doch das Beispiel 1996 zeigt, dass dieser Zusammenhang nicht zwingend ist. Damals stieg die Volatilität wieder an, ohne dass es zuvor am Aktienmarkt zu Verwerfungen kam.

Mein persönliches Szenario ist daher: Abwärts bis April, dann bis Sommer weiter aufwärts.

DAX und VDAX


Die Charts berücksichtigen die Kurse bis 17.02.2005.


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