Dr. Hans-Dieter Schulz
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n-tv Telebörse, Beitrag von Herrn Dr. Schulz am 05.04.2002



Ölpreis

Seit 1987 schwankt der Ölpreis im wesentlichen zwischen 14 und 26 Dollar. Einen Ausrutscher nach oben gab es bisher lediglich 1990, als der Ölpreis kurzfristig bis über 40 Dollar sprang. Auslöser dafür war die Besetzung Kuwaits durch den Irak am 2. August 1990.

Nach einem erneuten Ausrutscher, dieses Mal allerdings unter die langfristige Unterstützungslinie, fiel der Ölpreis 1998 bis auf fast 9 Dollar, um anschließend bis zum Spätsommer 2000 bis auf 37 Dollar zu steigen. Seitdem folgte der Ölpreis einem breiten Abwärtstrendkanal. Die OPEC wollte die Konjunktur nicht gefährden und trug zu dem erneuten Ölpreisrückgang bei.

Nun aber ist der Ölpreis aus dem seit 2000 bestehenden Abwärtstrend nach oben ausgebrochen, zwar noch nicht signifikant, aber dieser Abwärtstrend ist doch erheblich angeschlagen. Selbst der massive Widerstand bei 26 Dollar, der zusammen mit der Abwärtstrendlinie einen Kreuzwiderstand darstellt, hat nicht gehalten. Nachdem der Markt zuvor stark überkauft war, ist das sehr ungewöhnlich. Erklärbar ist es lediglich mit der Befürchtung eines weiteren Ölpreisanstiegs wegen der Besetzung Palästinas durch Israel. Ein kurzfristiger weiterer Anstieg ist nicht auszuschließen, wenn sich keine Lösung für den Nahen Osten abzeichnet.

Die nächste Widerstandslinie liegt bei 30, die übernächste bei cirka 37 Dollar.

Mittelfristig dürfte der Spot-Preis zwar wieder unter 25 Dollar per Barrel zurückfallen. Die Gefahr einer negativen Beeinflussung der Konjunktur besteht aber selbst bei einem nur kurzfristigen Ölpreisanstieg, so dass ein "Doppel-Dip"-Szenario, also ein nochmaliger Konjunkturrückgang, nicht auszuschließen ist.


Ölpreis seit 1988




Dax und Streiks

In das Schaubild sind nicht alle Streiks eingezeichnet worden, sondern nur die, von denen der Metall- und Stahl-Sektor betroffen war. Alle Streiks haben sich negativ auf die Aktienkursentwicklung ausgewirkt. Lediglich Dauer und Ausmaß der Wirkung waren unterschiedlich. Bei einem Streik, der während einer stürmischen Aufwärtsentwicklung von Konjunktur und Aktienkursen stattfand, wie zum Beispiel 1984, war die Wirkung relativ gering. Bei einer konjunkturellen Wende, wie zum Beispiel 1973/1974 war die Auswirkung sehr stark.

Sollte es zu einem anhaltenden Streik kommen, ist mit einem Rücksetzer im Dax zu rechnen.


Dax und Streiks



Dow Jones Industrials

Der Dow Jones Index bewegt sich noch innerhalb des seit Januar 2000 bestehenden Abwärtstrends. Die recht massive Unterstützungszone bei cirka 10.200 wurde kurzfristig unterschrittten. Die kurzfristige untere Aufwärtstrendlinie, die man dadurch erhält, dass man die Tiefs von Anfang November und Januar/Februar miteinander verbindet, ist noch nicht erreicht.

Der Markt ist kurzfristig überverkauft, mittelfristig neutral. Eine kurzfristige Aufwärtsbewegung ist daher nicht auszuschließen, aber erst wenn die massive Widerstandslinie bei cirka 10.700 Punkten nach oben überschritten würde, wäre der Weg nach oben frei. Der darauffolgende sehr massive Widerstand verläuft bei cirka 11.400. Knapp darunter verläuft auch die abwärts gerichtete Trendlinie. Erst wenn sie nach oben überschritten würde, könnte man von einem neuen Aufwärtstrend sprechen.


Dow Jones