Dr. Hans-Dieter Schulz
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n-tv Telebörse, Chartanalyse von Herrn Dr. Schulz vom 16.03.2001


Fondszuflüsse und S&P 500 Index

Der überwiegende Teil der amerikanischen Aktien wird von Fonds gehalten. Die Fondsanteile befinden sich vornehmlich in den Händen privater Anleger. Diese investieren so entweder direkt, oder im Wege über die US-Pensionsfonds in ihre Altervorsorge. Das Auf und Ab der Nachfrage nach Fondsanteilen schlägt sich unmittelbar in der Kursentwicklung der amerikanischen Aktien nieder. Im Chart sieht man, wie ab 1995 die Fondszuflüsse nachhaltig gestiegen sind, was sich in einem steilen Aufwärtstrend des S&P500-Index, der den breiten US-Aktienmarkt verkörpert, niederschlägt. Man erkennt, dass herausragende Spitzen im Index und bei den gemessenen Fondszuflüssen einhergehen. Kurseinbrüche korrelieren mit schwachen Netto-Zuflüssen und Abflüssen.
Die aktuellste Zahl ist mit rund 25 MRD US$ positiv für den Januar 2001. Dies sollte jedoch nicht über die desolate Situation hinwegtäuschen. Hier wurden die Fondszukäufe wahrscheinlich vom "Januareffekt" beeinflusst. Zum Jahresanfang werden traditionell viele Mittel investiert. Die Monatswerte des letzten halben Jahres zeigen einen deutlichen Rückgang der Zuflüsse an. Es besteht aktuell die Gefahr, dass Fondsanteile per saldo zurückgegeben werden, wie durch Statistiken einzelner Fondsgesellschaften bereits angezeigt wird. Dies würde für eine Fortsetzung der Verkaufsdrucks sprechen.

Fondszuflüsse und Aktienkursentwicklung in den Staaten



Verbrauchervertrauen, Dow Jones und Diskontsatz

Nach 2-3 Zinssenkungen lässt sich statistisch eine rasche Erholung der Aktienindizes nachweisen. Die regelmäßig wiederholte Forderung nach weiteren Zinssenkungen macht also aus Sicht der Aktionäre Sinn. Interessant ist die Beobachtung, dass stark fallende Diskontsätze immer einem vorangegangenen Einbruch im Verbrauchervertrauen folgten.
Die im ersten Chart gezeigten Fondszuflüsse korrelieren mit dem Verbrauchervertrauen. Der entsprechende Index, der vom amerikanischen "Conference Board" erstellt wird, bleibt entscheidend für das Wohl und Wehe der amerikanischen Konjunktur. Der aktuell scharfe Rückgang in diesem Indikator lässt für die Wirtschaft nichts Gutes erwarten, obwohl die jüngste veröffentlichte Zahl (nicht im Bild, da sie einen anderen Index betraf) wieder einen leichten Anstieg zeigte.

Dow, Diskont und Verbrauchervertrauen-Index



Nasdaq


Scharfe Rallies sind in einem Bear-Market die Regel und die nächste wird bestimmt kommen. Wann sie kommt, ist schwer zu bestimmen. Die technischen Indikatoren zeigen einen stark überverkauften Markt an. Daraus alleine kann noch keine grundlegende Trendwende abgeleitet werden. Aktuelle Sentiment-Befragungen (z.B. Investor’s Intelligence) zeigen noch immer Anteile der Bullen unter den Marktteilnehmern von bis zu 60%. Von einer Aufgabestimmung kann also noch keine Rede sein. Für eine echte Trendumkehr fehlt ein panikartiger Ausverkauf.

Das Timing bleibt also weiter entscheidend: Bear-Market-Rallies bargen in der Vergangenheit Kurschancen bis zu 100 Prozent.
Nasdaq Composite Index



Nemax

Der Nemax folgt der Entwicklung seines amerikanischen Pendants spätestens seit Dezember wieder auf Schritt und Tritt. Der scharfe Abwärtstrend seit September ist nach wie vor intakt. Es bleibt abzuwarten, ob die Unterstützung bei 1640 Punkten stark genug ist, um einen Boden zu bilden.
Nemax-All-Share Index

Nemax 12-Monats-Chart
Der Kursverfall erfolgte seit Anfang September in treppenförmigen Schüben um jeweils verblüffend genaue 33 Prozent. Misst man vom letzten Zwischenhoch bei knapp 2200 Punkten, würden erneute 33 Prozent Kursverlust allerdings unter die oben genannte Unterstützungsmarke von 1640 Punkten führen.



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